Reise nach Namibia/Südafrika (KTP) im Mai mit insgesamt 4 Personen – überwiegend als Selbstversorger

Am 14. Mai fliegen Gerd und ich nach Johannesburg und weiter nach Windhoek, wo wir uns dann mit unseren langjährigen Freunden Hanne und Ellen treffen. Wir übernehmen einen 4x4 PKW und kaufen gemeinsam in einem sehr großen SPAR-Supermarkt für unsere bevorstehende „Selbstversorgerreise“ in den „Kgalagadi Transfrontier Park“ (KTP) ein. Ca. 80 l Trinkwasser, eine 40 cm lange Salami-Dauerwurst, Gemüse in Dosen, frisches Gemüse, Kartoffeln, Brot, Nudeln, Gewürze und vieles mehr. Der PKW hat einen Kühlschrank, eine extra große Ladefläche für Koffer, Wasserkanister etc. und zwei riesige Schubladen (staubdicht!) für unsere Lebensmittelvorräte und sonstige Utensilien.

Noch lange bevor wir den Grenzübergang nach Süd-Afrika "Mata Mata" erreichen, müssen wir in der Lodge Kalahari Red Dunes einen Reifen flicken lassen. Am nächsten Tag stellen wir fest, dass bei zwei weiteren Reifen ziemlich viel Luft fehlt. In einer Werkstatt in Mariental kaufen wir an einem Sonntag zwei neue Reifen und lassen sie direkt montieren. Diese Prozedur kostet uns fast 3 Stunden, da der Werkstatt-Besitzer Willem nicht gleich aufzutreiben ist und erst mühsam aus seinem wohlverdienten Sonntags-Mittagsschlaf geholt werden muss. Unsere beiden Ersatzreifen lassen wir auch gleich noch einmal überprüfen und weiter geht es ohne Zwischenfälle Richtung Süd-Afrika.

Am Grenzübergang "Mata Mata" erleben wir dann eine herbe Enttäuschung: die Grenze ist dicht, um 15.37 Uhr sind wir um 7 Minuten zu spät – man lässt uns nicht einreisen! Die Grenzbeamten haben Feierabend!!!! Ziemlich hilf- und fassungslos stehen wir zunächst da und machen uns Gedanken, wie wir wohl zu Viert in unserem PKW am Straßenrand die dunkle Nacht verbringen …… entschließen uns aber bei dieser Vorstellung zurückzufahren in der Hoffnung, irgendwo eine „anständige“ Unterkunft zu finden. Nach ca. 5 km (Hurra !!!) entdecken wir eine wunderschöne kleine Lodge (Torgos-Lodge - see: www.torgoslodgenam.com), wo wir noch 2 Chalets mieten können. Gerettet :  keine Übernachtung zu Viert im Auto am Straßenrand! Von Erika, der Logde-Besitzerin, bekommen wir noch ein superleckeres Abendessen und wir verbringen eine ruhige, erholsame Nacht.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück entdecken wir zu unserer Überraschung - keine 100 m von unseren Chalets entfernt - eine ziemlich große Erdmännchen-Kolonie. Ganz langsam nähern wir uns den putzigen Tierchen und legen uns sogar auf den Boden, um bessere Fotos von den recht zutraulichen Erdmännchen machen zu können. 

Dann geht es endlich nach Süd-Afrika.

Wir erleben eine aufregende Zeit in einsamen Zeltunterkünften und traumhaften Landschaften. Grasbewachsene Dünen, rote Sanddünen und weite Trockenflüsse wechseln sich ab. An den Ufern finden sich oft große, uralte Bäume, die unsere Fahrwege an Alleen erinnern lassen.

Noch am Grenzübergang verringern wir den Reifendruck an unserem PKW. Gerd meistert phantastisch die stark ausgefahrenen „Pads“ die roten Sanddünen hinauf und hinunter. Die sandigen Fahrspuren sind oft bis zu 30 cm tief und dazu noch mit weiteren Löchern versehen. Nur mit gehörigem Schwung kommen wir die Dünen hinauf – die Abfahrt geschieht dann meist recht gemächlich. Tiefsandfahren vom Feinsten!

 

Wir Vier verstehen uns gut und haben u. a. viel Spaß und Freude beim Kochen (Hanne und ich abwechselnd) und Essen (immer alle zusammen!).

Ein Mäuschen in der „Küche“, eine Fledermaus im Zelt, Riesengeckos unter dem Bett und an der Zeltdecke sowie sehr große, grün-schimmernde Heuschrecken, die ins Zelt wollen …..das ist unser Alltag - wir sind in der Wildnis und dürfen nicht zimperlich  ! Auch ein heftiges Gewitter mit Sturmböen müssen wir im Zelt  überstehen und sind froh, dass die Zeltplanen auf Grund des starken Sturms nicht durchreißen.

 

Während unserer Safari-Fahrten sehen wir viele Antilopenarten, auch Giraffen, braune Hyänen, Schakale, Honigdachse, Gnus, Strauße, Geier, Geparde und Löwen. Unser absolutes Highlight ist die Beobachtung von 3 Geparden, die abwechselnd auf einen hohen Baum geklettert sind und sich gegenseitig recht intensiv „bekriegt“ haben. Nie zuvor haben wir Geparden in einem Baum gesehen und wir genießen dieses Schauspiel, zumal es sich nur wenige Meter von uns (geschützt in unserem PKW) abspielt.

Auch der Löwe, der bei Nachtbeginn auf unser Zelt zusteuert und dann brüllend hinter einer Düne verschwindet, war sehr beeindruckend. Gänsehaut pur! In dieser Nacht schlafe ich nicht nur wegen der Kälte schlecht  und meine Taschenlampe liegt in greifbarer Nähe unter meinem Kopfkissen.

 

Die Zeit vergeht sehr schnell und nach insgesamt 11 Übernachtungen in der Kalahari und einem weiteren Plattfuß sind wir Anfang Juni wieder in Namibia. In der Lodge Lapa Lange erholen wir uns von den „Strapazen“ und haben am späten Abend ein „Dünendinner“ in der Kalahari-Wüste mit Lagerfeuer und festlich gedecktem Tisch (!) und leckerem Essen (gekocht vom Koch der Lodge!). Unsere Chalets (Upgrade!) stehen direkt an einem nachts beleuchteten Wasserloch und hier können  wir noch einmal viele Tiere beobachten. Unsere nächste Unterkunft ist in Düsternbrook, wo wir am späten Nachmittag während des sonnenunterangs an einer Gepardenfütterung und  nächsten Morgen (Sonnenaufgang) an einer Leopardenfütterung teilnehmen. 

Mit einer letzten, sehr entspannten Übernachtung in der Okapuka Ranch endet unsere Reise – Ellen führte ihre Weltreise weiter fort und Hanne fliegt zurück nach Deutschland.